Über mich – Renate Lotsch

Der folgende Text wurde für die allgemeine Information an Presse und Öffentlichkeit über mich und meine Arbeit formuliert:

Kunst kommt für sie nicht nur von Können, sondern in erster Linie aus einem Bedürfnis heraus, die Welt und sich selbst zu erkunden, sich selbst zu erproben und das dabei Empfundene sichtbar zu machen: So lässt sich wohl am besten umschreiben, was Renate Lotsch motiviert, wenn sie sich mit Leinwand und Farbe, aber auch mit dem Modellierwachs für ihre Skulpturen-Rohlinge beschäftigt.

Biografisches

Die in Herbolzheim lebende Künstlerin ist schon seit Kindertagen immer wieder gerne kreativ und vor allem erforschend unterwegs gewesen und ließ sich dabei auch nicht von ihrem Umfeld abbringen: Als 1957 geborene, jüngste Tochter eines Göppinger Metallwaren-Fabrikanten zog es sie schon als Kind immer wieder in die Fabrik und an die Werkbänke, wo aus bloßem Metall teils kunstvoll verarbeitete Alltagsgegenstände entstanden. Auf andere mit viel Offenheit zugehen, zusehen, wissen wollen, wie es gemacht wird, das fand sie ebenso spannend wie das Herumstromern auf dem Fabrikhof – eine Leidenschaft, das Alltägliche in sich aufzusaugen, die ihre älteren Geschwister weniger teilten. Die Begeisterung dafür, das Gesehene nachzuempfinden und etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, lenkte Renate Lotsch dann schnell in Richtung Kunst: Das Malen und Anfertigen kleiner Skulpturen ließ auch die ersten kunsthandwerklichen Fertigkeiten durchscheinen. Geholfen hatte hierbei sicher sowohl der Einfluss ihres Vater als gelerntem Graveurmeister, aber auch die handwerklich-gestalterischen Fähigkeiten aus der Familie mütterlicherseits, die einen erfolgreichen Stuckateurbetrieb in Göppingen besaß. Durch ihre ausgelebte Kreativität brachte sie es nicht nur zum Beifall ihrer Eltern, sondern auch zu einer ersten Ausstellungsbeteiligung mit gerade einmal 16 Jahren.

Nach der Schulzeit absolvierte Renate Lotsch zunächst eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-Technischen Assistentin in Stuttgart und fand Anstellung in einer Apotheke. Der Inhaber nahm die junge und durchaus beruflich ambitionierte Frau immer wieder mit zu Fortbildungsveranstaltungen, wo sie bald einem jungen Freiburger Zahnarzt begegnete.

Diese Begegnung sollte ihren geplanten künftigen Weg verändern, wollte Renate Lotsch doch ein Pharmaziestudium aufnehmen. Stattdessen folgten Hochzeit, die Mitarbeit in der Freiburger Zahnarztpraxis sowie zwei Kinder, was für lange Zeit ihren Fokus bestimmte. Dennoch blieb sie der Kunst verbunden, malte das eine oder andere Motiv für die Wände der Praxis und begeisterte sich auf Reisen mit dem Segelboot oder per Wohnmobil immer wieder für Museen und Ausstellungen. Diese Eindrücke anderer Regionen und Lebensarten begleiteten sie durch diesen erfüllten Lebensabschnitt. Erst mit der Übergabe der Zahnarztpraxis in Freiburg, nach dem Umbau des in einem Herbolzheimer Teilort gelegenen Hauses der Familie und dem Auszug der nun erwachsenen Kinder fand Renate Lotsch wieder die Muße, sich mit Kunst intensiver auseinanderzusetzen.

Künstlerischer Werdegang

Und diese Auseinandersetzung mit dem Thema ging sie mit der Offenheit und Zielstrebigkeit an, die sie bereits als Kind an den Tag gelegt hatte: 2011 nahm sie bewusst wieder Pinsel und Leinwand und suchte nach ihrem eigenen Ausdruck, zunächst in der Übung mit Stillleben und dem Ausloten unterschiedlicher Techniken. Seit 2017 nahm sie auch an einwöchigen Einzelunterrichtsseminaren des Bad Griesbacher Malers und Bildhauers Peter Siebeneichler teil, um sich weitere Fähigkeiten im Umgang mit Motiven und den dazu passenden Techniken anzueignen. Die dreidimensionale Gestaltung begleitete Renate Lotsch ebenfalls als ein Thema, das ihr Ausdrucksformen für unterschiedlichste Sujets gestattet: Ein Arbeitsbesuch bei Bildhauer Dieter von Levetzow in dessen Atelier 2019 vertiefte ihre Leidenschaft für das Anfertigen von Skulpturen, die Renate Lotsch zunächst aus Wachs fertigt, um sie dann abformen und gießen zu lassen. Dass von Letzevow spontan eines der Erstlingswerke von Renate Lotsch zum Gießen mitnahm, förderte ihre Begeisterung für die Bildhauerei nachhaltig.

Motivation zur Kunst

„Die Gestaltung mit Farben auf der Leinwand und das Formen von Figuren hat mich inzwischen zu einem anderen Bewusstsein für meine Umgebung geführt: Ich nehme die Dinge aus einem anderen Blickwinkel wahr und bemerke darin Details, die mir ohne die künstlerische Arbeit vielleicht nie aufgefallen wären“, kommentiert Renate Lotsch die Motivation, sich immer wieder aufs Neue mit Kunst aktiv zu beschäftigen.

Stil- und Ausdrucksformen

Stilistisch ist die Künstlerin nur auf den ersten Blick wenig einzuordnen: Auf den zweiten Blick zeigt sich, wie sie bestimmte Techniken für bestimmte Themen nutzt. So arbeitet Renate Lotsch bei Stillleben zum Beispiel in der Regel immer mit Pinsel und Leinwand auf sehr akribisch-genaue Weise. Das Abbilden der Realität, von Licht und Schatten, von Details mit hoher Präzision ist hier ihr Sujet. Landschaftsmotive entstehen hingegen in einer Spachteltechnik, die fast schon impressionistisch wirkt. Bei der Umsetzung von Akten verzichtet sie häufig auf den Pinsel und sorgt mit dem Spachtelauftrag der Farben auf der Leinwand für ganz andere Eindrücke – auch durch ihren bewussten Ansatz, stark betonte Hintergründe mit dem eigentlichen Motiv in den Wettbewerb um die Präsenz im Auge des Betrachters treten zu lassen. Kennzeichnend für die Arbeiten sind immer wieder überraschend kräftige, leuchtende Farben, die den gezeigten Themen eine besondere Strahlkraft verleihen.
Die Skulpturen, die in der Herbolzheimer Künstlerwerkstatt von Renate Lotsch entstehen, folgen dieser Bandbreite in der Ausdrucksform: Die kunstfertige, exakte Nachbildung der Natur im Wechsel mit der stark abstrahierenden Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper bilden hier die eindrucksvoll umgesetzten Themen.

Kurzbiografie:

  • Jahrgang 1957, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, ein Enkelkind
  • Aufgewachsen in Göppingen
  • Ausbildung zur Pharmazeutisch-Technischen Assistentin in Stuttgart
  • Heirat, Umzug nach Freiburg im Breisgau
  • Mitarbeit in der Zahnarztpraxis ihres Mannes
  • Seit ihrer Kindheit aktiv in der künstlerischen Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt
  • 1. Ausstellungsbeteiligung mit 16 Jahren in Göppingen
  • Begleitend zu Familie und Beruf immer wieder kreative Arbeiten im kleineren Rahmen
  • Seit 2011 aktive und umfassende Beschäftigung mit künstlerischer Arbeit – Malerei, Bildhauerei
  • Ab 2017 Einzelseminare bei Maler und Bildhauer Peter Siebeneichler, Bad Griesbach. Mittlerweile bezeichnet er mich als seine Meisterschülerin.
  • 2019 Hospitation im Bildhauer-Atelier von Dieter von Levetzow, Kranenburg
  • Themen: Landschaften, Porträt, Akt, Tiere, Stillleben, Skulpturen
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